Flavia de Luce
Die junge Flavia de Luce staunt nicht schlecht, als sie
im ersten Morgenlicht eine Leiche im Garten entdeckt – ausgerechnet im
Gurkenbeet! Jeder hält ihren Vater für den Mörder, denn Colonel de Luce hat
sich noch tags zuvor mi dem Verblichenen gestritten. Nur ein einziger Mensch
glaubt felsenfest an die Unschuld des Colonels – seine naseweise Tochter
Flavia. Schließlich ist der Ermordete vergiftet worden, und ganz im Gegensatz
zu Flavia, die eine begnadete Giftmischerin ist, hat ihr Vater nie Interesse an
der Chemie des Todes gezeigt. Also fragt Flavia in vermeintlich kindischer
Unschuld sämtlichen Zeugen Löscher in den Bauch. Hartnäckig folgt sie jeder
noch so abwegigen Spur – bis sie einsehen muss, dass ihr Vater tatsächlich ein
dunkles Geheimnis hütet. Und so befürchtet Flavia, dass sie vielleicht eine zu
gute Detektivin ist...
Auf Flavia de Luce bin ich nur zufällig gestoßen. Ich habe auf
dem Blog der lieben Kathy eine Rezension des letzten Teils der Flavia de Luce Reihe gesehen und mein Interesse war gleich geweckt. Nachdem ich das Buch bestellte, habe ich ein Foto auf Instagram gepostet und wieder wurde ich aufgefordert, unbedingt dieses Buch zu lesen.
Ich wusste nicht, worauf ich mich einließ, aber schon auf
den ersten Seiten stellte ich fest, dass es doch ein ganz anderer Schreibstil ist,
als den ich sonst so gewöhnt bin. In die Handlung fand ich schnell rein, war
allerdings noch etwas skeptisch, ob mir die elfjährige Protagonistin sympathisch
ist. Der Roman spielt in den fünfziger Jahren in England und Flavia lebt mit
ihrem Vater, ihren beiden Schwestern und ein paar Hausangestellten auf dem
alten Landsitz Buckshaw. Flavia ist allerdings keine gewöhnliche Elfjährige,
sondern eine begnadete Chemikerin und am meisten interessieren sie Gifte. Auf
Buckshaw hat sie auch ein richtiges Chemielabor samt Bibliothek, welches sie
von ihrem verstorbenen Onkel vererbt bekommen hat. Eines Morgens staunt sie
allerdings nicht schlecht, als sie eine Leiche im Gurkenbeet hinter dem Haus
entdeckt. Schnell wird ihr Vater verdächtigt, da dieser zuvor mit dem
Ermordeten Streit hatte. Flavia glaubt aber an die Unschuld ihres Vaters und beginnt
selbst zu ermitteln. Nach und nach wurde mir Flavia immer sympathischer durch
ihren Charme und Witz, wobei ich diesen vorherrschenden Zwist zwischen den
Geschwistern nicht ganz nachvollziehen kann. Was das Buch zu etwas besonderem
macht, sind die sehr gut ausgearbeiteten Charaktere und der sarkastische Humor.
Alan Bradleys Schreibstil konnte mich wirklich begeistern. Durch die vielen
Erklärungen zu den Gegebenheiten und den Örtlichkeiten konnte ich mir sehr gut bildhaft
die Region um Buckshaw und Flavias Chemielabor vorstellen. Das Buch ließ sich
wirklich flüssig lesen, ich habe sogar das Gefühl, ein bisschen mehr über
Chemie gelernt zu haben, allerdings hat mir die Spannung an manchen Stellen
etwas gefehlt.
Fazit: Für einen Krimi habe ich mehr Spannung erwartet,
allerdings konnte mich der Schreibstil total begeistern und ich habe Flavia mit
ihrem speziellen Humor schon ein bisschen lieb gewonnen, so dass ich unbedingt
wissen will, was sie als nächstes für einen Fall lösen wird.